Debut mit unverschämt langem Titel von Werbetexter Frank Jöricke erschienen
Unter dem Titel „Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage“ ist soeben im münsterischen SO-LIBRO-VERLAG ein äußerst kurzweiliger Debutroman von Frank Jöricke erschienen.
DAS BUCH:
„Am Tag, als Janis Joplin starb, unterschrieb mein Vater den Kaufvertrag für un-ser Reihenhaus. Er legte so den Grundstein dafür, dass eine große Liebe zu einer Gütergemeinschaft verkam.“
Frank Jöricke präsentiert romanhaft eine witzige Zeitreise durch die verschiede-nen Dekaden der jüngeren bundesrepublikanischen Geschichte. Wie sich die schräge Verwandschaft des Protagonisten durchs Leben schlägt, spiegelt die Ein-flüsse der jeweiligen gesellschaftlichen Ereignisse und Entwicklungen auf äußerst kurzweilige Weise.
Seien es die Studentenunruhen, die Ölkrise oder das Aufkommen des Feminis-mus, Daily Soaps oder die Maueröffnung, alles Anlässe für den Erzähler, mit ab-geklärt-kompromisslosem Blick die schrullige Bagage, die sich Verwandschaft nennt, bei ihrem bunten Treiben zwischen Zeitgeist und Fettnäpfchen zu beo-bachten. Es entstehen typische Charakterbilder skurriler Normalos, die sich tapfer durchs Reihenhausleben schlagen: Onkel, Tante, die Eltern, die sich mit ihrer späten Scheidung „um viele schöne getrennte Jahre“ gebracht haben ...
Jacques Berndorf (Autor der Eifel-Krimis) meint zum Buch:
„Frank Jöricke schreibt einen blendenden Stil. Es macht Spaß, mit dem Mann
ins Bett zu gehen und gut gelaunt aufzuwachen, um beim Frühstücksei immer
noch zu kichern. Wohlan denn … lesen!“
DER AUTOR:
Seine Tätigkeit als Werbetexter hat Frank Jöricke (*1967) aus Trier nicht gescha-det. Im Gegenteil, zeichnet sich doch seine Sprache nicht nur für ein Romandebüt durch ihre Treffsicherheit und lebendige Fabulierkunst aus.
Erweitert um den Blick des Texters, der schon von Berufs wegen immer ein ge-naues Sensorium für die kleinen und großen Widersprüche des Lebens haben muss, verfällt er dennoch nicht dem Zynismus. Dies ist wohl weniger der neuen Ernsthaftigkeit als dem nostalgischen Wohlwollen zu verdanken, das einen erfasst, wenn die eigene Jugend- und Adoleszenszeit langsam aber sicher zu Geschichte wird. Frank Jöricke hat sie aufgeschrieben.
Übrigens zog er mit einem Auszug aus dem Buch 2005 bis ins Finale des Poetry Slams in Trier.
Ansonsten gilt Jöricke als der Entdecker von Guildo Horn, arbeitet nebenbei als Bad-Taste- und Ü-30-DJ, ist Ex-Fußballschiedsrichter und manischer Blutspender (50 x in 13 Jahren) - dabei ist sein Buch alles andere als anämisch!
Jöricke, Frank: Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage LESEPROBE
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